Seit 16. April gibt es in Graz drei neue Schwarzgurt- Träger. Markus erzählt uns von seiner Prüfung: „Johannes, Dave und ich sind seit vielen Jahren Mitglieder im Jujutsu Kobudo Verein Heijoshin, in den Wirren dieser Jahre haben wir drei es mittlerweile bis zum 1. Kyu (Braungurt) gebracht. Im Herbst 2018 reifte bei uns der Gedanke, dass die Prüfung zum 1. Dan (Schwarzgurt) bald anstehen könnte. Als Prüfungstermin fassten wir das alljährliche Jujutsu/Kobudo-Seminar in Balatonmariafürdö ins Auge, das gab uns ein gutes halbes Jahr zur Vorbereitung. Wir verschärften nach dem Weihnachtsurlaub unsere gezielte Vorbereitung, trainierten zusätzlich zu unserem regulärem Jujutsu-Training sehr viel miteinander und holten uns Rat bei unseren Trainern, welche uns immer wieder tatkräftig zur Seite standen. Die Anspannung stieg und stieg, bis wir schließlich am Palmsonntag nach Ungarn aufbrachen…“
Mehr als reine Formsache
Nach Monaten intensiver Vorbereitung wurden die drei schließlich bei der Prüfung nicht geschont: „Die Prüfung zum 1. Dan findet dann am Dienstag unter Soke Günter Painter und zahlreichen Zusehern statt. Wir drei treten auf der Matte an, sind noch kurz nervös und nach einer kurzen Begrüßung geht‘s schon los, die Prüfungen finden direkt hintereinander statt: Johannes startet, Dave ist sein Uke. Danach bin ich dran, mit Johannes als Uke. Dave macht den Abschluss und ich stelle den Uke. Bei allen dreien der typische Ablauf: Vorkenntnisse, 5. bis 1. Kyu, je zwei bis drei Techniken aus den Kyu-Graden, dazu einige Erklärungen zu den Techniken. Dann der Hauptteil: Das Technikprogramm aus dem 1. Dan. Soke Günter Painter prüft jede Technik einzeln und genau.“
Absolute körperliche Fitness
„Nach dem Technikteil geht es über zu den freien Angriffen (Randori). Zum ‘Aufwärmen’ (zu diesem Zeitpunkt schnaufen und schwitzen wir schon beträchtlich) darf jeder der Zuseher einen Angriff ansagen, der Prüfling verteidigt frei. Soweit geht’s ganz gut, aber wir haben noch das eigentliche Randori vor uns: 4 mal 2 Minuten, zwei Angreifer. Erste Runde: Kontaktangriffe, also nur Handgelenke erfassen, Revers erfassen und so weiter. Gleich im Anschluss Distanzangriffe: Schläge und Tritte. Günter treibt die Angreifer an, „angreifen, angreifen, hau ihm auf die Rübe!“, er will uns so weit belasten, dass wir zu denken aufhören und mehr instinktiv verteidigen. Dritte Runde: Angriffe mit Waffen. Vierte Runde: Alle Angriffe! Dafür dürfen abgenommene Waffen (Messer, Stock, Kette, Pistole) ein mal verwendet werden! Dies sorgt für einige Anekdoten: Dave schießt mit der abgenommenen Pistole einem Angreifer unter die Gürtellinie, ich führe mit einem Messer den „gemeinen Schienbeinschnitt“ durch (Zitat Günter Painter) und Johannes prügelt einen Angreifer mit einer abgenommenen Kette.“
Glückwünsche und unser größter Respekt
„Nach insgesamt zwei Stunden Prüfung haben wir es dann überstanden, verschwitzt, völlig außer Atem, aber glücklich! Günter berät sich kurz mit seinen Trainern und gratuliert uns dann ganz herzlich! Unter dem Applaus der Zuseher können wir es noch kaum glauben, aber wir haben die Prüfung zum 1. Dan Jujutsu geschafft! Ein unglaubliches Erlebnis.“
Wir sind beeindruckt von der enormen Leistung, die die drei hier gezeigt haben und freuen uns, sie weiterhin im Verein auch als Trainer dabeizuhaben, damit wir auch direkt von ihrem Können profitieren können!